Am Donnerstag berät der Ständerat über den Vaterschaftsurlaub. Der Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» fordert ihn auf, die Volksinitiative für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub zu unterstützen. 20 Tage Vaterschaftsurlaub, flexibel innerhalb des ersten Lebensjahrs des Neugeborenen zu beziehen, sind zeitgemäss und organisierbar. Auch die Kosten sind tragbar.
Der Ständerat hat am Donnerstag die Chance, mit einem Ja zum 20-tägigen Vaterschaftsurlaub ein echtes Zeichen für eine moderne Familienpolitik zu setzen. Der wachsende Fachkräftebedarf der Wirtschaft, kürzere Ansprüche auf Betreuungsleistungen in den Spitälern nach der Geburt und die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter erfordern einen stärkeren Einbezug der Väter nach der Geburt ihrer Kinder. Die Männer sind bereit. Schaffen wir endlich den dafür notwendigen Platz.
Es ist Zeit für ein Zeichen für eine echte Familienpolitik
Der 20-tägige Vaterschaftsurlaub ermöglicht den Müttern eine bessere Erholung nach der Geburt, den Vätern einen Beziehungsaufbau und dem Kind einen geborgenen Start ins Leben im Schoss der gesamten Familie.
Auch die Kosten sind tragbar: Wenn alle Väter ihren Anspruch auf Vaterschaftsurlaub geltend machen, kosten 20 Tage Vaterschaftsurlaub rund 420 Millionen Franken pro Jahr. Dies zeigen die Berechnungen des Bundesrates. Das entspricht weniger als einem Prozent dessen, was wir heute für die AHV ausgeben. Oder anders ausgedrückt kostet der Vaterschaftsurlaub Arbeitnehmende und Arbeitgeber je rund 0,055 Lohnprozente, was bei einem durchschnittlichen Schweizer Monatslohn etwa einem Kaffee pro Monat entspricht. Weil die Entschädigungen für Militärdiensttage, die auch über die EO abgerechnet werden, ständig abnehmen, müssen die EO-Beitragssätze mittelfristig gar nicht oder nur unwesentlich angepasst werden.
KMU-Forum hat indirekte Kosten falsch berechnet
In den Medien kursieren zurzeit verwirrende Zahlen über die indirekten Kosten eines Vaterschaftsurlaubs. Der Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» hat in einem Factsheet richtiggestellt, wie Kosten zu berechnen sind und widerlegt damit die kursierenden medialen Gerüchte. Das KMU-Forum liess über die Medien verlauten, dass das Seco für einen 10-tätigen Vaterschaftsurlaubs mit Gesamtkosten von zwischen 672 bis 1,12 Milliarden Franken rechnet. Dies entspricht der Summe aus den direkten Kosten über 230 Millionen Franken und den indirekten Kosten in der Höhe von 450–900 Millionen Franken.
«Diese Zahlen sind falsch berechnet und stammen auch nicht vom Seco, wie im Artikel behauptet wird», sagt Adrian Wüthrich, Nationalrat und Präsident des Vereins «Vaterschaftsurlaub jetzt!». Das KMU-Forum behauptet mit Bezug auf eine Regulierungsfolgenabschätzung zu den pflegebedingten Arbeitsabwesenheiten, dass die indirekten Kosten des Vaterschaftsurlaubes doppelt bis viermal so hoch ausfallen würden. Den indirekten Kosten stehen indirekte Erträge gegenüber, die Schätzung sind beider Varianten ist allerdings wissenschaftlich sehr umstritten.
Der Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» stellt den Medienschaffenden ein Factsheet zur Verfügung, das die Berechnungen in ein richtiges Licht stellt.
Mehr Informationen:
Adrian Wüthrich, Präsident Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» und Präsident Travail.Suisse, Mobile: 079 287 04 93
Maya Graf, Vize-Präsidentin Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» und Co-Präsidentin alliance F, Mobile: 079 778 85 71
Markus Gygli, Vize-Präsident Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» und Präsident männer.ch, Mobile: 079 757 79 91
Philippe Gnägi, Vize-Präsident Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» und Direktor Pro Familia Schweiz, Mobile: 079 476 29 47